FreD richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene. Und es richtet sich an die relevanten institutionellen Akteure vor Ort.
Jugendliche werden zu Verhaltensänderungen motiviert
FreD ist ein Ansatz der Kurz- und Frühintervention. Gedacht ist er für junge Menschen, die möglicherweise am Beginn einer manifesten Suchtproblematik stehen. In dem Moment, in dem sie das erste Mal wegen ihres Substanzkonsums auffallen, bietet FreD eine Reflexionsmöglichkeit.
Trotz der in manchen Settings erfolgenden zwangsweisen Vermittlung in die FreD-Kurse versteht sich das Konzept nicht als Strafe. Vielmehr ist es gedacht als Hilfsangebot zur Selbsthilfe für riskant konsumierende Jugendliche.
Selbst wenn die Vermittlung mit einer Auflage verbunden wird, ist das Ziel von FreD nicht die Sanktionierung des Drogen- oder Alkoholkonsums, sondern die Motivierung zur Änderung des Konsumverhaltens. Das betrifft in der Regel den Fall, dass riskant Cannabis konsumierende Jugendliche von der Staatsanwaltschaft die Auflage erhalten haben, einen FreD-Kurs zu besuchen.
Teilnehmende Jugendlichen haben zwei Vorteile durch FreD: Sie erhalten die Möglichkeit, ihren Rauschmittelkonsum zu reflektieren und zu reduzieren. Und sie vermeiden möglicherweise schlimmere Folgen ihres riskanten Konsums. Strafen wegen des Besitzes illegaler Drogen, Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, nachlassende Leistungen in der Schule und manches andere können durch die Teilnahme an einem FreD-Kurs vielleicht vermieden werden.
Institutionen vor Ort greifen dann ein, wenn es sinnvoll ist
Suchtfachleute vor Ort beobachten mit Sorge, dass junge Menschen teilweise exzessiv mit Rauschmitteln umgehen. Gerade zunehmender Mischkonsum wird immer mehr zum Problem. Diese Situation hat massive Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft - natürlich aber auch auf die jungen Menschen selbst.
In den von der LWL-Koordinationsstelle Sucht entwickelten und erprobten Projekten FreD und FreD goes net wurden Instrumente entwickelt, um über Polizei und Justiz, den Arbeitsplatz, Schule und Familie Zugang zu problematisch konsumierenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erhalten.
Hier liegt der Vorteil von FreD: Erste Interventionen setzen dann an, wenn es sinnvoll ist. Junge Menschen werden erreicht, bevor "das Kind in den Brunnen gefallen ist."
Eine weitere Chance von FreD, gerade für Kommunen: Vor Ort entstehen neue und effektive Kooperationsstrukturen zwischen den verschiedenen relevanten Akteuren. Damit verbunden ist eine nachhaltige Verbesserung der Suchthilfe- und Präventionsqualität. Gelingende Kooperationsstrukturen sind andererseits eine Voraussetzung für den Erfolg eines FreD-Projektes.